Montag, 6. Mai 2013

Hai-Alarm am Müggelsee


Der Titel bringt es auf den Punkt.



Der Müggelsee ist der größte See Berlins. Und er hat neuerdings einen Hai. Oder zumindest etwas so in der Richtung. Vielleicht. Die Experten sind sich da uneinig. Emeritierter Hai-Experte Snake Müller ist der Überzeugung, dass eine im See gefundene Hand Bissspuren eines Hais aufweist, während der Fischereiexperte der Freien Universität Berlin so vom wahrscheinlicheren Standpunkt eher einen Karpfen vermutet.

Dessen ungeachtet ruft der Bürgermeister erst Mal einen Hai-Alarm aus – streng nach Vorschrift, natürlich. Ja, es gibt Vorschriften und vorgefertigte Dokumente für einen Hai-Alarm. Fragt nicht, so ist Deutschland eben. Für das Städtemarketing legt sich so ein Hai sehr lohnenswert aus, Touristen und Hipster strömen an den Müggelsee, um den Hai zu sehen, ein Straßenfest wird vorverlegt und die halbe Innenstadt wird abgesperrt.



So in etwa in der Richtung geht es Hai-Alarm über weiter und wenn man sich darauf einlässt, einen B-Movie zu schauen, oder allgemein einen Film, der nicht Mal versucht sich ernst zu nehmen, dann kommt man genug geboten. Da wäre zum Beispiel der Bürgermeister, der bei der anberaumten internationalen Pressekonferenz englischen, französischen und polnischen Korrespondenten wortgewandt in ihrer Muttersprache antwortet, aber bei einer konkreten Anfrage von einem Ortsansässigen behauptet, ihn nicht zu verstehen. Oder die Kulisse der Hawaiiszene – Topfpalmen auf dem Steg.

Pluspunkte für Hai-Alarm sind die lächerlichen Dialoge, übertriebene Akzente und die stereotypen Charaktere, die während des Films aufeinander treffen. Partygeile Berliner, linke Chaoten, neoprenvernarrte Taucher, alles kommt vor.



Es ist beileibe genug zum Schmunzeln im Film, das Ausleihen lohnt sich also für Interessierte.

Titel: Hai-Alarm am Müggelsee

Regie: Leander Hausmann, Sven Regener

Länge: 104 Minuten

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