Mittwoch, 10. Oktober 2018

Planet With


Füllerfreier Mecha-Sentai

Ich weiß ja nicht, ob ihr jemals sogenannte Sentai-Serien geschaut habt, aber denkt an Power Rangers und ihr habt den Nagel auf’m Kopf getroffen; eine Gruppe von Helden kämpft gegen Monster. Die Hintergründe variieren, aber das ist im wesentlichen es.

Ähnlich sind Mecha-Serien: riesige, von Menschen gesteuerte Kampfmaschinen kämpfen gegeneinander oder Monster.

Was Planet With davon abhebt ist die Mischung und Ausführung. Der Hauptcharakter ist Soya, und wie es sich gehört, erinnert er sich an nichts außer einem Traum, in dem ein Drache seine Heimat zerstört. Bloß existieren im modernen Japan keine Drachen. Bis darauf, dass man normalerweise auch nicht von einem menschengroßen Katze und einer Maid aufgezogen wird. Und was hat es mit diesen riesigen absurden Monstern auf sich, die von einer seltsamen Gruppe bekämpft werden?

Schnell wird klar, dass hier etwas nicht stimmt, insbesondere wenn die Katze Soya schluckt und die beiden sich zusammen in einen Mecha verwandeln um dem Kampf beizutreten. Allerdings nicht auf der Seite der Helden oder Monster, denn Soya hat ein eigenes Hühnchen zu rupfen.

Planet With wirft einen Teil der formularischen Mecha- und Sentai-Serien über Bord und konzentriert sich auf ausschließlich auf die roten Fäden. Wo es normalerweise jede Folge ein Monster der Woche gibt, die es zu besiegen gilt und während derer die Handlung und Charakterisierung gemächlich oder schleichend vorangetrieben werden, gibt es hier sowas nicht. Es kommt direkt zur Konfrontation zwischen den Parteien, jeder hat glaubwürdige und nachvollziehbare Positionen (wenn auch teilweise etwas extrem), und der größere Konflikt, für den die Erde bloß einen Schauplatz darstellt, wird schnell beleuchtet.

Es ist interessant sowas mal komprimiert zu sehen, der Inhalt mehrerer Staffeln oder Serien auf eine einzelne kurze Staffel eingedampft. Es ist immer noch genretypisch absurd, aber die Handlungsbögen, die normalerweise viele Folgen oder gar Staffeln spannen, sind hier innerhalb eines Dutzend Folgen abgearbeitet.



Alles in allem eine okaye Serie, die mir vermutlich aufgrund dieser kondensierten Charakteristik im Gedächtnis hängen bleiben wird.

Titel: Planet With

Regie: Youhei Suzuki

Länge: 12 Episoden zu je 24 Minuten

Sprache: Japanisch mit deutschen Untertiteln (auf Crunchyroll)