Samstag, 18. Mai 2019

Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai

Das war mal eine interessante Serie. 

Sakuta
Sakuta: Protagonist
Hauptcharakter ist Sakuta, ein typischer Highschoolanimeprotagonist mit lakonisch-schnippischem Humor. Auf seiner Schule ist er aufgrund eines Gerüchts als Schläger bekannt und wird deswegen von den meisten gemieden.

Sein Leben verläuft (meistens) in den gewohnten Bahnen, aber als er in einer Bibliothek eine Mitschülerin aus einem höheren Jahrgang in einem Playboyhäschenkostüm herumlaufen sieht und keiner darauf reagiert, ist ihm klar, dass es jetzt wieder etwas anders wird. Mai, die namensgebende „Bunny Girl Senpai” der Serie ist bereits seit frühen Jahren eine Schauspielerin, aber in letzter Zeit scheinen immer weniger Menschen auf ihre Anwesenheit zu reagieren, ja sie scheint für mehr und mehr unsichtbar zu werden.

Natürlich nimmt sich Sakuta sich ihrer und des Problems an.

In der Welt von Bunny Girl Senpai hat Sakuta ein vermeintliches Pubertätssyndrom ausgemacht, bei dem Jugendliche ihre psychologischen Probleme in die Welt manifestieren. Ein Cybermobbing-Opfer bekommt körperliche Wunden, welche ihre seelischen Malträtierungen widerspiegeln; zwei gegenseitig neidische Schwestern tauschen ihre Körper; eine von Selbstzweifeln und Komplexen zerfressene Person kann ihre Idiosynkratischen Wünsche nicht mit sich selbst vereinigen und spaltet sich in zwei Personen auf. Und Sakuta nimmt es immer wieder auf sich, diese Probleme zu lösen, denn er selbst trägt noch die Narben seines eigenen Pubertätssyndroms mit sich herum.

Mai
Mai: Bunny Girl Senpai und Syndromträger
Viel von dem Charme aus der Serie, die natürlich von einer Light Novel Reihe adaptiert wurde (Bände 1–5, Autor: Hajime Kamoshida), ergibt sich für mich aus dem Humor und dem selbstreflektierenden Handeln der Hauptpersonen. Sakuta und Mai haben eine gute Chemie und triezen sich immer wieder, Sakutas Schwester hat einen harmlosen (und im späteren Verlauf der Geschichte verständlichen) Bruderkomplex, und Sakutas Lebensphilosophie ist interessant: Solange er einem Menschen helfen kann und nur von einem gebraucht wird, kann ihm die Meinung vom Rest egal sein.

Sie ist nicht unbedingt nachahmenswert, aber auf jeden Fall eine Überlegung wert.

Relevant: Trotz des Titels gibt es bloß sehr wenige Szenen mit dem Bunny Girl, und obgleich Sakuta immer Mädchen hilft, ist dies kein Harem-Anime. Viel mehr ist es eine erfrischende Abweichung davon, wie Sakuta von vornherein klar macht, dass er nur für Mai Gefühle hat, und wie Mai im Gegenzug Sakuta Vertrauen entgegenbringt. Sie kennt seinen Retterkomplex und wenn sie ihn in einer seltsamen Situation mit einem anderen Mädchen vorfindet, wartet sie auf eine Erklärung anstatt ihn vorschnell zu verurteilen.

Gewissermaßen ähnliche Serien: Die Monogatari-Reihe (Bakemonogatari, Nisemonogatari, …), die schon fast im gleichen Universum spielen könnte, und Chūnibyō Demo Koi ga Shitai! (Love, Chunibyo & Other Delusions), wo solche besonderen Vorkommnisse definitiv Phantasiegespinste sind.

Löblich zu erwähnen ist noch das Opening, „Kimi no Sei” von The Peggies, das sich mir direkt ins Ohr gepflanzt hat.



Die anderen Pubertätssyndromträger
Titel: Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai / Seishun Buta Yarō / Aobuta

Regie: Sōichi Masui

Länge: 13 Episoden à 24 Minuten

Sprache: Japanisch mit deutschen Untertiteln (auf Wakanim)