Freitag, 24. Januar 2014

Exiern

Tiffany in brauchbarer Rüstung auf einer Brüstung sitzend
Geschlechtsgewandelter Barbar in "sexy" Abenteuern

Typhan-Knee ist ein klassischer Barbar – muskelbepackt, männlich, halbnackt. Kurzgesagt, ein wahrer Held.

Sein Aufgabe auf der vom König ausgerufenen Quest ist die Befreiung der entführten Prinzessin Peonie aus den Klauen des Dunkelmagiers Faden. Doch dieser ist nicht ganz ohne und bei dem Gefecht kommt es dazu, dass Typhan-Knee mit überstarker Weißmagie angegriffen wird und eine Frau.

Mit der aktuellen Aufgabe, der Befreiung Peonies, abgeschlossen, macht sich Tiffany also daran seinen – Pardon, ihren – Fluch zu brechen. Doch vorher muss Peonie zurück gebracht und Faden den Autoritäten übergeben werden.



Faden ist ein Besserwisser und Schwarzmagier. Und irgendwie lässt er ständig Kommentare fallen, die ihn für uns als Leser witzig machen.

Peonie ist eine kaum bekleidete Prinzessin.

Tiffany ist ein kaum bekleidetes Kampfschwein.

Der erste Autor Drowemos und seine Nachfolgenden Illustatoren und Schreiber geben sich im wesentlichen keine Mühe zu verstecken, dass einer der großen Anziehungspunkte des Webcomics der Fanservice, also die leichte (bis keine) Bekleidung der oftmals weiblichen, vollbusigen Figuren ist.

Der andere Anziehungspunkt ist der Humor, der sich teilweise sehr seiner selbst bewusst ist und gerne Spitzen in Richtung der üblichen Fantasystilmittel hat – Die Prinzessin in Nöten, die mehr als mangelhafte Panzerung bei Frauenrüstungen und so weiter.

Der Webcomic hat über seine ersten vier Jahre recht wenige Updates gehabt, nachdem Exiern aber von Dan Standing übernommen wurde (mittlerweile Scott T. Hicken), hat es sich auf etwa drei Updates pro Woche und einen etwas gerundeteren Zeichenstil eingeschossen.

Ein Aspekt, der leider viel zu selten durchscheint, ist die Welt an sich. Peonies Vater ist der König einer der beherrschenden Nationen des Kontinents, wenn nicht der Welt, und hat diese Position nicht, weil er ein netter Mensch ist. Das Magiesystem fußt in dem Entstehungsmythos der kaum 200 Jahre alten Welt. All dies bekommt man aber nur sehr langsam mit. Schade eigentlich.



Ein schuldiges Vergnügen

Titel: Exiern

Zeichner: Studio Boom 2006-2010, Shipeng Lee 2010+

Autor: Drowemos 2006-2011, Thomas Knapp 2011+

Seiten: 600+, alle farbig

Sprache: Englisch, einfach bis mittel

Status: Laufend, 2-3 Updates pro Woche

Mittwoch, 22. Januar 2014

Einer flog übers Kuckucksnest

Bist du nicht verrückt, wirst du es

1963. Randle P. McMurphy wurde wegen Verführung Minderjähriger festgenommen und in eine psychiatrische Anstalt gebracht. Doch Randle ist nicht gerade verrückt, sondern will sich so bloß um die in diesen Jahren gebräuchlichen Arbeitslager drücken.

Er freundet sich mit den verschiedenen Insassen der Irrenanstalt wie dem Chief, Harding und weiteren an und bringt allgemein Leben in die tristen Hallen der geistigen Erholung. Dies stößt aber nur bedingt auf Gegenliebe der Anstaltsleitung, insbesondere von Schwester Ratchet, die ihre Stellung und Macht untergraben sieht.

Mehr und mehr reiben sich die Beiden, während Randle einen wesentlichen Teil zur Genesung von seinen Anstaltsfreunden beiträgt. Doch Randle und Schwester Ratchet eskalieren ihren kalten Konflikt immer weiter…



Schaut ihn euch an. So wie der Film 1975 gedreht wurde, würde er es heutzutage nicht mehr getan werden. Schaut ihn euch an. Die Charaktere sind glaubwürdig und die Handlung erschreckend. Schaut ihn euch an. Ein Kultfilm und allein schon aufgrund seiner Bedeutung und Referenzen auf ihn in den verschiedenen Medien ein Muss. Schaut ihn euch an. Ich habe das Buch hier noch irgendwo liegen…



Titel: Einer flog über das Kuckucksnest

Regie: Miloš Forman

Länge: 133 Minuten

Montag, 20. Januar 2014

Article 2

Luna steht nachts auf ihrem Balkon und überblickt Equestria; am Himmel gehen Wrackteile nieder.
Fanfic: Ein Marine am Hofe Celestias

Vorab: Wenn kein rudimentäres Wissen über My Little Pony: Friendship is Magic vorhanden ist, macht das Lesen keinen Sinn.



Über Equestria geht ein Komet nieder, der sich schnell als mehr entpuppt, als es den Anschein hat und Prinzessin Celestia ruft die Elemente der Harmonie herbei. Verwirrt sammelt Twilight ihre Freundinnen Rarity, Fluttershy, Rainbow Dash, Applejack und Pinkie Pie und wird direkt von einer fliegenden Eskorte abgeholt, die wesentlich straffer und militärischer organisiert ist, als sie es gewohnt ist.

In Canterlot schließlich werden die sechs aufgeklärt – der Komet war kein Komet, sondern ein Raumschiff. Das nicht von diesem Planeten ist. Und ein Alien hat die Bruchlandung überlebt, doch selbst die mächtige Magie von den Prinzessinen Celestia und Luna reicht nicht aus, um es zu heilen. Insbesondere, weil es irgendwie resistent gegen Magie ist. Mithilfe der Elemente der Harmonie gelingt es dann doch, den Alien zu heilen und zu wecken.

Es stellt sich als Major Shane T. Doran von den US Marines heraus.



Article 2 ist eine der seltenen MLP:FIM-Fanfictions mit Menschen, bei denen der Mensch nicht die Erzählperspektive liefert. Vielmehr bietet die Geschichte eher einen gewissen Blick von außen, wie die Menschen für die Ponys wirken müssen. Shane mit seiner militärischen Ausbildung und Weltanschauung ist dabei natürlich nicht gerade ein Paradebeispiel, das für die gesamte Menschheit spricht. Zumal sein Verhalten eher ruppig ist.

Die Geschichte ist nett geschrieben, aber hat ein paar Schwächen, die ich aber eher dem Zentralcharakter Shane ankreide als dem Autor. Es wird ein Tenor von "AMURRICAAAA" verbreitet, der ein bisschen widerlich ist, insbesondere aufgrund der Unreflektiertheit.



Im wesentliche Militärische Scifi + MLP:FIM

Titel: Article 2

Autor: Muppetz

Länge: ca. 125k Wörter, ca. 700 Seiten

Sprache: Englisch, Mittel

Status: laufend, letztes Update: Juli 2013

Samstag, 18. Januar 2014

Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Walter sitzt auf einem Flugzeugflügel in einem blauen Himmel über den Wolken
Von erfahrungsarm zu ungeheuer abenteuerlich

Walter Mitty arbeitet für das Life-Magazin, ein auf Fotoreportagen spezialisiertes Magazin. Er mag seinen Job als Verwalter der Filmnegative, aber er verbringt doch eine erschreckende Zeit in Tagträumen. In diesen ist er alles mögliche – weltgewandt, erfahren, voller Abenteuer ohne darauf aus zu sein.

Aufgrund von Umstrukturierungen wird das Life seine Druckausgabe einstellen. Sean O'Connell war und ist einer der besten Fotojournalisten und Walter seit langen Jahren der Ansprechpartner für seine ans Life gesendete Bilder, sie haben sich aber nie getroffen. Die neueste Sendung enthielt sowohl die letzte Fotoreihe, als auch eine gewidmete Geldbörse für Walter. Ein besonderes Bild, von Sean extra hervorgehoben als ideal für das letzte Cover, befindet sich aber nicht in der Sendung.

Zusammen mit Cheryl, mit der Walter sich vor kurzem angefreundet hat, versuchen sie den Aufenthaltsort von Sean O'Connell herauszufinden. Sie finden heraus, er war zuletzt auf Grönland. Durch die Kombination von einem Tagtraum und einem Kommentar von Cheryl und anderer Faktoren entscheidet sich Walter spontan, nach Grönland zu fliegen und Seans Spur zu folgen…



Wie seltsam ist es, einen Film ohne Antagonisten zu sehen, ohne Gegner? Nicht sehr. Walter ist teilweise sein eigener Widersacher, oder stellt sich in seinen Tagträumen seinem Boss, seinem romantischen Interesse an Cheryl und seinen Problemen im Alltag.

Während die Geschichte schön ist, sind die Bilder phänomenal – Grönland, Island, das wilde Meer – alles ist wunderbar in Szene gesetzt und sehr gut vom Soundtrack untermalt. Ich kann gar nicht sagen, wieso mir der Film so gut gefällt, denn obgleich die Geschichte schön ist, ist sie nicht phänomenal. Aber alles zusammen ist sehr schön…

Der Film basiert übrigens auf der Kurzgeschichte The Secret Life of Walter Mitty von James Thurber, von der es bereits eine Verfilmung aus den 1940ern (Das Doppelleben des Herrn Mitty) gibt.

Einzig die Benjamin-Button-Sequenz geht mir gegen den Strich; sie ist gruselig.



Irgendwie verdammt schön.

Titel: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty

Regie: Ben Stiller

Länge: 114 Minuten

Montag, 13. Januar 2014

Der Hobbit – Smaugs Einöde

Bilbo auf einem Berg Goldmünzen, im Hintergrund das übergroße Auge des Drachen Smaug

Die Hybris des zornigen Zwerges

Im ersten Teil der Hobbittrilogie brachen der Hobbit Bilbo Beutlin, die Zwerge Dwalin, Balin, Fíli, Kíli, Dori, Nori, Ori, Óin, Glóin, Bifur, Bofur, Bombur und Thorin sowie Zauberer Gandalf auf, um den Drachen Smaug vom einsamen Berg und der Zwergenstadt Erebor zu vertreiben. Der Film endete nach einigen Abenteuern mit der gesammelten Gesellschaft, die über einen Wald und See hinweg den einsamen Berg erblickten.



Nachdem die Gemeinschaft im vorigen Teil gerade so dem Ork Azog entkam, flieht sie nach wie vor vor ihm. Sie schneien ungebeten, unerwartet und vor allem ungeliebt bei dem Gestaltenwandler Beorn herein und suchen Zuflucht bei ihm. Ihr einziges Heil ist, dass Beorn Orks noch mehr hasst als Zwerge und die Gemeinschaft daher trotzdem bei ihm Unterschlupf findet.

Anschließend wandern der Hobbit, die Zwerge und der Magier zum Dunkelwald. An dessen Eingang trennen sich aber die Wege, denn Gandalf muss einer Spur nachgehen, die ihn auf den Pfad des Nekromanten lenkt.

Ohne den mäßigenden Einfluss des weisen Zauberers wagen sich also Bilbo, Thorin und die anderen Zwerge in den von Elfen bewohnten Walt. Alsbald kommen sie vom Weg ab und werden von den Elfen gefunden und gefangen genommen, denn Thranduil, der Elfenkönig, ist nicht gut auf Zwerge zu sprechen, so wie Thorin im Gegenzug.



Ich versuche gar nicht erst, die Geschichte weiter nachzuerzählen. Sie kommen auf jeden Fall noch nach Seestadt und im Anschluss wagen sie sich in die Höhle des Drachen.

Während der erste Film sich eher um Bilbo drehte, rückt bei Smaugs Einöde Thorin etwas mehr in den Vordergrund, sowie sein Ingrimm auf die Welt und seine Sache. Er ist fast immer zornig, sei es auf Elfen, auf Gandalf, Orks oder Feigheit. Da ist es nur natürlich, dass seine Sturheit ihn zwangsläufig mit anderen, aber nicht nur nominell mächtigen Charakteren, die Köpfe stoßen lässt.

Schade, dass dadurch die anderen Zwerge ins Hintertreffen geraten.

Auch bekommen wir Legolas wieder zu Gesicht, den Sohn Thranduils, und dementsprechend skeptisch gegenüber Zwergen. Eine weitere Elfe ist Tauriel, die zum einen als Konfliktcharakter für Legolas sowie interessanterweise in einer romantische Nebenhandlung mit Kíli verstrickt ist.

Die Musik und Bilder sind wieder von epischem Ausmaß und mir kam es so vor, als hätte Smaugs Einöde nicht die gleichen Längen wie Eine unerwartete Reise.

Während 3D nett war, habe ich es nicht als einen sonderlichen Mehrwert empfunden. Das HFS/48fps hingegen hat zu einer merklichen und positiven Änderung in der Bildqualität geführt.



Alles in allem ein sehr guter Film.

Titel: Der Hobbit – Smaugs Einöde

Regie: Peter Jackson

Länge: 162 Minuten

Dienstag, 7. Januar 2014

Fack ju Göhte

Zeki hat die beiden Rädelsführer vor der Tafel im Schwitzkasten
Schulkomödie mit Vorurteilsbeschwerung

Zeki Müller ist Bankräuber mit dementsprechenden Manieren und seine Komplizin vom Strich hat die Beute auf einer Baustelle verbuddelt, während Zeki für ein Jahr in den Knast wandert. Kaum aus dem Bau fahren die beiden zur Stelle, an der das Geld liegt, bloß die Baustelle war nicht für Rohrverlegung, sondern eine Sporthalle.

Beim Auskundschaften des Geländes am nächsten Tag wird Zeki mehr oder weniger aus Versehen als Aushilfslehrer angestellt. Tags über unterrichtet er, während er nachts einen Tunnel unter der Sporthalle gräbt. Zudem ist seine Klasse vorbildhaft, während seine Kollegin Lisi Schnabelstedt nach dem Selbstmordversuch der Klassenlehrererin die Problemklasse der Schule übernehmen musste. Allerdings ist Lisi nicht gerade durchsetzungsfähig gegen solche widerspenstigen Schüler und wird direkt am ersten Tag aus der Klasse gemobbt.

Als sie mitbekommt, dass Zeki sein Zeugnis gefälscht hat, hat Lisi eine Idee – Wie wäre es, wenn der ungehobelte Zeki die gleichermaßen grobe Assiklasse übernimmt?

Zeki und die Klasse passen nach ein paar Anfangsschwierigkeiten wie der Deckel auf den Topf. Als beispielsweise ein paar Schüler lieber auf dem Schulhof rumlungern, als im Unterricht zu sein, schießt er sie kurzerhand mit einer Paintgun ab, während sie ihn davor mit Streichen geteert und gefedert haben. Doch Stück für Stück wandeln sowohl Klasse als auch Zeki sich gegenseitig, während sich mit der Lisi etwas anbahnt…



Fack ju Göhte ist nicht gerade ein sozialkritisches Werk, aber zeigt zumindest polemische Ansichten und Vorurteile, mit denen Kinder und Jugendliche "mit problematischem Hintergrund" zu kämpfen haben. Genauso wird auch die Thematik von Rädelsführern angeschnitten, in ihren Cliquen hohe Jugendliche, deren Beeinflussung das Klassenklima kippen kann.

Andererseits ist der Film mit Vorurteilen und Seitenhieben gespickt, die gerne der Aufzieher für die derben Lacher sind. Feingeistigkeit sollte man also nicht erwarten. Dafür war er witzig, ohne zu tief in den Vulgärhumor zu greifen.

Kam mir trotz der fast zwei Stunden übrigens gar nicht so lang vor. Und der Zeki sieht irgendwie aus wie Zachary Quinto ("Sylar" aus Heroes, Spock aus dem neuen Star Trek)



Nette Komödie, aber… flach halt.

Titel: Fack ju Göhte

Regie: Bora Dagtekin

Länge: 118 Minuten

Sonntag, 5. Januar 2014

Ganz Weit Hinten

Duncan sitzt in Klamotten im Pool unter Wasser; An der Wasseroberfläche stehen seine Familie und seine Kollegen auf unterschiedlichen Seiten
Ein schrecklicher, schöner Sommer

Der vierzehnjährige Duncan und seine Mutter fahren zusammen mit ihrem neuen Freund X (Steve Carrell aus 40, Männlich, Jungfrau sucht) und dessen Tochter zu deren Strandhaus um dort die Sommerferien zu verbringen. Duncan ist eher ein Stubenhocker, aber X ist der Meinung, die beiden müssten eine bessere Beziehung als die derzeitige Duldung haben.

Unter anderem um diesen Bemühungen zu entgehen, und auch den feiernden Erwachsenen und Freunden von X sowie der Ablehnung seiner nicht-Stiefschwester, schnappt sich Duncan ein Fahrrad und erkundet die Umgebung. Als er einen Wasserpark findet, schaut er gelangweilt den tollenden Kindern und Erwachsenen zu.

Owen (Sam Rockwell aus Moon), der an Verantwortungslosigkeit-grenzend entspannte Verwalter des Parks kann dem Jungen nicht weiter zuschauen, wie er miesepetert und bietet ihm nach einer Führung durch den Park kurzerhand einen Aushilfsjob an. Und der (vermeintliche) Plan geht auf – Duncan legt legt den Miesepeter ab. Zumindest auf Arbeit, doch dann wird er von den Entwicklungen im Strandhaus zurück geholt…



Ganz Weit Hinten folgt Duncan, nicht nur in der Ablehnung und Verschließung gegenüber X, sondern auch wie er sich Owen öffnet und dieser sich mit Duncan anfreundet, nicht aus einem Pflichtgefühl heraus und herablassend, sondern aus freien Stücken und auf gleicher Augenhöhe.

Duncan gewinnt Freunde und Anerkennung im Wasserpark, und nicht nur von Owen, die ihm in der neuen "Familie" verwehrt bleibt aus dem Selbstverständnis von X für die Vaterrolle.

Ganz Weit Hinten ist dabei weder opulent in Bild noch Ton, sondern vor allem angenehm in seiner Unaufdringlicheit.



Ein schöner Sommerfilm im Winter.

Titel: Ganz Weit Hinten

Regie: Nat Faxon, Jim Rash

Länge: 104 Minuten

Freitag, 3. Januar 2014

Reunions are a Bitch

Seitenansicht und Größenverhältnis ( 1 Pixel = 10 Meter)  ausgewählter Raumschiffe aus Stargate und Battlestar Galactica; Basierend auf Dirk Loechels Starship Size Comparison Chart ( http://dirkloechel.deviantart.com/ )
(neues) Battlestar Galactica greift (spätes) Star Gate an

Battlestar Galactica (nBSG) ist ein wiederaufgelegte Science-Fiction-Serie, in der hunderte Meter bis Kilometer große Schiffe von Menschen mit einem verschwenderischen Verbrauch von Atomwaffen gegen Roboter kämpften.

Stargate (SG1) ist eine lang laufende Science-Fiction-Serie, die in der Gegenwart spielt, mit Aliens auf der Seite der Menschen und der Gegner, mit Raumschiffen und Verschwörungen und Energiewaffen und dergleichen.

Reunions spielt mit dem Gedanken, was ein Angriff der Menschen aus BSG gegen die Erde aus den späten Staffeln von Stargate bedeuten würde. Vorwissen zu mindestens einer der Serien ist zwingend nötig, denn es wird nicht viel Zeit mit der Charakterisierung der verschiedenen und häufig wechselnden Personen verbracht.

Vielmehr scheint mir der Autor die Charaktere bloß als Blickpunkte zu nehmen, um die verschiedenen Entwicklungen dieses fusionierten Universums zu beschreiben. Es wird erschreckend viel Zeit auf die Mobilisierung und Militarisierung der Erde verwandt, auf die logistischen Aspekte von Aufrüstung, von Materialbeschaffung und weiteren militärischen Erwägungen auf höheren Führungsebenen.

Der Autor hat sich dabei für eine Entwicklung zugunsten der Erde entschieden, mit einer Porträtierung von Politikern als überflüssige und hinderliche Hinterzimmer- und Populäraffen, die lieber den Militärs das Führen überlassen sollten und deren Entscheidungen alle einfach abnicken.

Die Erde wird dabei interessanterweise als einfacher diesem Zweck zu beugen beschrieben im Verhältnis zu dem politischen System von nBSG, was aber vermutlich auch dem Szenario geschuldet ist – die Erde wurde angegriffen und von mehr oder weniger nuklearen Querschlägern 100 Millionen Menschen getötet. Da ist die Umstellung auf eine Kriegswirtschaft nachvollziehbar.

Aus der Sicht von nBSG ist die Erde "bloß" eine verlorene Kolonie, die zurück in den Schoß der Zivilisation gebracht werden muss, ob sie will oder nicht. Die Rückschlagung der Invasionsflotte und Vergeltungsschläge der Erde machen den dortigen Menschen aber schnell klar, dass das was anderes wird als eine einfache Befriedung.

Das Englisch ist nicht so schwer, aber von militärischen Begriffen durchsetzt, was die Lesbarkeit erschwert, zumal die Rechtschreib- und Grammatikfehler relativ zahlreich sind. Ärgerlich, wenn dies auch noch gleichklingende Worte betrifft, da fehlt definitiv ein Editor/Lektor.

Zur Zeit befindet sich die Geschichte in einer Ruhephase, nachdem der Autor krank geworden ist. Im Gegenzug scheint es vielleicht erst zur Hälfte abgeschlossen zu sein, was bei über 300k Wörtern beachtlich ist.

Man sollte mindestens eine der beiden Serien gesehen habe, um die Geschichte zu durchblicken. Vorzugsweise beide.



Nicht so toll, aber gut genug.

Titel: Reunions are a Bitch/Deleted (URL: https://www.fanfiction.net/s/3546854/1/Reunions-are-a-Deleted)

Autor: Ash's Boomstick / Bob Regent

Länge: 350k Wörter, ca. 2000 Seiten

Sprache: Englisch, Mittel mit militärischen Fachbegriffen

Status: Laufend, pausiert