Dienstag, 6. Mai 2014

The Servant Lord

Weil es den Göttern nicht ganz egal ist

Vorab: Es geht um den zweiten Band aus der Chaos-Gott-Reihe von Aneeka Richins, wovon der erste, The Wanted Child, letztes Jahr rauskam, The Servant Lord dieses Jahr und der nächste Band für das nächste Jahr geplant ist. Wenn du den Ersten also noch nicht gelesen hast: Spoiler.



Ki's Absorption eines weiteren Dämonen hat sie ihre Menschlichkeit gekostet und ihre Seele zerschmettert, aber nicht nicht ihren Willen. Sie hofft nach wie vor, vertraut nach wie vor auf Tavk und ihren Pakt mit dem Chaosgott. Sie wird ihr Happy End bekommen. Sie wird mit ihrer Familie vereint werden. Alles muss, nein, alles wird gut werden!

Aber erst muss sie noch die drei Monate für De's Training nutzen, bis der Held die von den Schwesterngöttinnen Gesegnete Maggie heiraten wird. Wieder und wieder jagt sie ihn durch Übungsszenarien, die ihn mit den Gestürzten Landen vertraut macht, auch wenn sein Training gegen Dämonen noch verbessert werden kann.

Zugleich kann Ki aber De nach wie vor nicht berühren aufgrund des Dämons in ihr. Eingesperrt in einem metaphorischen Gefängnis in ihrem Verstand rüttelt die gestaltgewordene Gier im Verließ und will frei sein. Als es aus Versehen doch zu einer Berührung kommt, fließt De's Energie nicht dem Dämon zu, sondern ruht in Hilfsbereitschaft in Ki's Geist – ein verwirrender und ungewöhnlicher Umstand.

Derweil scheint das Steigende Genie Meoif in seiner Rebellion mit den Göttern Erfolg zu haben. Während sie ihn nicht aus den Steigenden Landen gehen lassen wollen, will er zu seiner verbannten, gottgehassten Tochter und Frau in den Gestürzten Landen. In seinem Zorn und seiner Sturheit hat er Mittel ersonnen, mit denen die Tore zwischen den Landen in Mitleidenschaft genommen werden.

Aufgrund all dieser Faktoren wird die Hochzeit von De mit Maggie vorverlegt, um De etwas von der Macht der Gesegneten Maggie abzugeben. Aber etwas geht schief und Ki bleibt nichts anderes übrig als Hals über Kopf in die Gestürzten Lande zu fliehen…



Im zweiten Band springt die Perspektive zwischen Ki und De hin und her, und oft genug auf eine wundervoll frustrierende und befriedigende Weise. Mehrmals habe ich in mich geflucht, als ein Kapitel spannend endete und erwartete, dass die Erzählung zur jeweils anderen wechseln würde, bloß um dann angenehm überrascht zu werden. 

Wir erfahren mehr von De's Vernarrtheit in seine Rolle als Held, während Maggie als tragische Figur ob ihrer Rolle und Unwissenheit Mitleid seitens des Lesers erfährt. Das macht zwar nicht ihren nervigen Charakter wett, aber es relativiert doch recht stark. 

Persönlich ist es äußerst interessant, dass man De und Ki in einer Art romantischer Beziehung sehen kann, die sie sich aber beide nicht eingestehen, weder gegenüber sich selbst oder irgendwelchen anderen. Zugleich kann man es aber auch als eine der seltenen Freundschaften beschreiben, bei denen man füreinander recht wortwörtlich durch Pech und Schwefel geht, weil man die andere Person einfach so sehr wert schätzt, dass man sie nicht verlieren will, ohne Romantik oder zumindest Sexualität als nennenswert zu betrachten. 

Ich habe ein allgemeines Gefühl, dass Richins mit diesem Buch noch etwas gewachsen ist, die Dialoge wirken zum Beispiel besser geschliffen. 



Ich freue mich schon auf den dritten Band. Leider noch ein Jahr :/

Titel: The Servant Lord (übersetzt: Der Herr der Diener)

Autorin: Aneeka Richins

Länge: 280 Seiten

Sprache: Englisch, Mittel

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