Samstag, 28. Juli 2012

The Amazing Spider-Man

Tod in der Familie treibt Jugendlichen zu Heldentaten

In dieser Neuauflage von Spiderman orientiert sich die Handlung weniger an der Heldengalerie sondern dem Reifen des Helden. Und unser Held ist natürlich Peter Parker. Er besucht die Highschool und ist für seine Fotografien bekannt, aber in der sozialen Hackordnung eher unten als oben, allerdings widmet der Film sich diesem Aspekt nicht allzu sehr.

Stattdessen scheint es der Auftakt zu der beliebten Form der Trilogie zu sein, doch dazu später mehr.

Als Peter beim Aufräumen auf die Tasche seines verschollenen Vaters stößt, durchstöbert er diese und findet neben Forschungsunterlagen auch ein Foto, auf dem der Arbeitskollege Dr. Connors zu sehen ist.

Aufgrund des damaligen plötzlichen und verstörenden Verschwindens seiner Eltern macht sich Peter auf zu Oscorp, Connors Arbeitgeber, und schafft es mit einer List (und Komplizenschaft von Gwen Stacy) tatsächlich, Dr. Connors Aufmerksamkeit zu erregen. Dieser forscht an artübergreifender Genetik und Regeneration von Gliedmaßen.

Parallel dazu reiben sich Peter und sein Onkel Ben aneinander, da Peter über seine Arbeit mit Dr. Connors seine häuslichen Pflichten vernachlässigt. Sein seltsames Verhalten, nachdem er von einer Spinne bei Oscorp gebissen wurde, tut sein übriges. Als nach einem Streit sich die beiden das nächste Mal treffen, stirbt Onkel Ben in Peters Armen, nachdem er sich einem fliehenden Räuber in den Weg gestellt hatte.

Unterdessen führen die Fortschritte in Connors Forschungen zu ersten Erfolgen, als einer Maus eine Pfote nachgewachsen ist. Dummerweise geht das ganze für Connors Chef und Oscorps rechte Hand noch zu langsam, so dass sich Connors zu einem Selbstversuch genötigt sieht, nachdem geheime Forschungen an Kriegsveteranen angedroht wurden.

Es kommt, wie es kommen muss, und wie jeder mit wissen über die Comicgrundlage weiß: Dr. Connors verwandelt sich in ein übergroßes, gewalttätiges, Menschen-Reptil-Mischwesen.

Zeitgleich macht sich Peter auf die Suche nach Onkel Bens Mörder und sammelt dabei langsam genug Aufmerksamkeit, um ins Augenlicht der Polizei, insbesondere Captain Stacy, zu rücken.

Ich denke, die restlichen Handlungsverläufe sind ziemlich selbsterklärend, weswegen ich jetzt auch nicht auf sie eingehen werde.

Manch einer mag sich fragen, was mit Mary-Jane aus den vorigen Filmen ist, aber denen sei versichert: sie kommt in diesem Film nicht vor. Sowohl Gwen als auch Mary-Jane sind beide, im Comic wohlgemerkt, an Peter interessiert gewesen. Allerdings sieht es nicht gut für Gwen aus, je nachdem wie stark sich die Drehbuchautoren an die Comics halten zumindest. Es wäre im Zweifelsfall ein kolossaler Abschluss einer Trilogie.

Bei dieser Version von Spiderman nimmt man Peter die Charakterentwicklung ab und es wird nicht so sehr Onkel Bens Mantra gepredigt – Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Außerdem ist die Rotznäsigkeit von Spiderman besser getroffen, wer die Comics gelesen hat, wird seine ständigen schnippischen Bemerkungen im Hinterkopf haben. Diese sind zwar jetzt authentischer, aber auch rarer.

Effekttechnisch übrigens fand ich die Schwingszenen aus den Augen von Spiderman sehr interessant, das erinnerte von den dramatischen Prinzipien her an die Doom-Verfilmung. Die restlichen Effekte sind gut, aber den Aufpreis für 3D nicht wert. Und, kleinlich wie es ist, Peters Haare erinnern doch etwas an Edward Cullen aus Twilight, zumal er nicht wirklich wie 17 aussieht. Dramaturgisch ist mir die Länge während der Vorstellung, über zwei Stunden, nicht negativ aufgefallen.

So bleibt zu sagen, dass The Amazing Spider-Man eine solide Neuauflage ist, die je nach Fortführung gutes Potential als Auftakt hat.

Titel: The Amazing Spider-Man

Regie: Marc Webb

Länge: 136 Minuten

(Hihi, der Spidermanregisseur heißt selber Webb, also Netz)

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