Mittwoch, 25. Juli 2012

Aphorism

Battle Royal mit einer individuellen "Gabe"

Es gibt eine Schule im Bezirk Naraka, bei deren Abschluss man automatisch und garantiert einen hohen Posten in der Regierung, Wirtschaft oder einem anderen Feld erhält. Während des Besuchs der Schule lebt man in einem Internat auf dem Gelände, wird hochluxuriös versorgt und quasi alles wird gestellt.

Logischerweise wollen viele Schüler solch einen einfachen und verheißungsvollen Weg bestreiten, doch gibt es da ein Problem: Für den Besuch der Schule muss man die schwebende Insel über derselbigen sehen können, und beim Einschreiben 15 Jahre alt sein.

Rokudo Momiji ist einer der Glücklichen, er kann die Insel sehen und ist 15, so dass er einen Platz ergattern konnte. Auf dem Weg trifft er am ersten Tag Aira und die beiden freunden sich schnell an, zumal sie in der gleichen Klasse sind.

Während der ersten Unterrichtsstunde bekommen sie die Aufgabe, ein Kanji (japanisches Zeichen, das meist ein Wort oder Teil eines Wortes ist) zu schreiben, welches ihnen entspricht für die nahende Schlacht. Und ja, das ist die einzige Erklärung, die sowohl der Leser als auch die Charaktere bekommen.

Nach reiflicher Überlegung entscheidet sich Rokudo für "Wandel", weil er sich verändern und mehr seinem Ideal entsprechen will, und Aira für "Katana", da sie in einem Dojo aufgewachsen und Schwertkampf studiert hat.

Dann geht es Schlag auf Schlag – Monster tauchen auf. Jedes Mal, wenn die schwebende Insel sich zwischen Sonne und Schule schiebt und somit eine Art Sonnenfinsternis hervorruft, tauchen Monster auf, jeweils unter einem gemeinsamen Kanji, aber von Finsternis zu Finsternis anders, und die Schüler müssen gegen die Monster kämpfen.

Aira kann sich einigermaßen gut behaupten mit ihrem Schwert, im Gegensatz zu Rokudo, der sich in ein Plüschtier verwandelt. Erst als sie in Lebensgefahr schwebt und rechts und links seine Mitschüler in Scharen sterben, verwandelt er sich in die Person, die er sein möchte, in jemand cooles, auf den man sich verlassen kann und das passiert wirklich, bloß nicht ganz so wie Rokudo sich das vorgestellt hat.

Der gewandelte Rokudo, sieht anders aus, hat andere Fähigkeiten und macht mit den bedrohenden Monstern kurzen Prozess.

Soviel zum Anfang.

Natürlich geht es weiter. Natürlich sind die Finsternisse, Monster und Herausforderungen nur ein Teil der Handlung, und auch eher ein Hintergrund für selbige. Denn es stellen sich schnell verschiedene Fragen: Woher kommt dieser Wandel-Rokudo? Was hat es mit dem beängstigenden Organisationsgrad der Klasse 4 auf sich? Welche Bedeutungen, neben den offensichtlichen, haben die selbstgewählten Zeichen und wie kann man sie möglichst effektiv einsetzen? Wer kam auf die Idee für diesen ganzen Unfug? Wie ist die Rolle der Regierung dabei?

Es schält sich heraus, dass die Mitschüler genauso eine Gefahrenquelle sein können wie die vermeintlichen Monster. Manche Zeichen sind überaus mächtig, andere hingegen erfordern Kreativität oder haben quasi keine brauchbare Anwendung. Der Schuldirektor ist mehr und weniger als er zu sein scheint. Gruppen formen sich. Schüler sterben.

Ich würde gerne sagen, dass der Manga gut ist, aber er ist nur Mittelmaß. Viele der üblichen dramatischen Stilmittel werden herangezogen und zu einem eigenen Mix vermengt, doch leider sticht aus diesem nichts wirklich hervor.

Die Gewaltdarstellungen sind weniger stark, aber immer noch häufig genug, dass der thematische Vergleich zu Battle Royal sich aufdrängt. Es wird teilweise Zeit auf die Motivationen der verschiedenen Charaktere verwendet, aber dann nur für die Protagonisten und Antagonisten, so dass die wegfetzenden Mitschüler nur als Kanonenfutter wahrgenommen werden.

So kann man also Aphorism problemlos als Horror-Überlebens-Manga lesen, mit Shoneneinschlägen durch den Monsterhintergrund.

Titel: Aphorism

Autor: Kujou Karuna

Status: laufend, min. 9 Bände

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