Sonntag, 15. Juli 2012

My Week with Marilyn

Ein kleiner Fisch hat eine Kurzbeziehung mit Marilyn Monroe.


Colin Clark stammt aus gutem Hause, sein Vater ist weltberühmter Kunsthistoriker, sein Onkel königlicher Bibliothekar im Windsor Palace, und dementsprechend wirkt sein Wunsch beim Film zu arbeiten.

Durch Beharrlichkeit schafft er er es dann doch eine Stelle zu ergattern, und zwar beim renommierten Schauspieler und Filmemacher Laurence Olivier. Er wird dritter Regieassistent, also ein glorifizierter Laufbursche.

Doch das stört Colin nicht, denn er kommt seinem Traum damit ein bedeutendes Stück näher. Es schadet natürlich nicht, dass bei dem Film auch Marilyn Monroe mitspielen wird.

Als Filmliebhaber ist sie Colin natürlich bekannt, aber sein Respekt vor ihrer Person und Können macht sie zugleich unnahbar. Und doch ist Marilyn von Selbstzweifeln geplagt über ihr Können, insbesondere da sie einen Heidenrespekt vor Mr. Olivier und Dame Sybil Thorndike und deren schauspielerischen Können hat.

Dies führt dazu, dass Marilyn ihre Schauspiellehrerin Paula als Puffer nutzt und wiederholt zu spät am Set erscheint. Ihre Selbstzweifel können leider auch nicht durch Dame Sybils wiederholte Beteuerungen ihres Talentes zerstreut werden.

Erst Colins Worte können Marilyn beruhigen und ihre schauspielerischen Fertigkeiten hervorlocken. Die vergessenen Textpassagen treten nicht mehr auf, sie erscheint pünktlich am Set, alles läuft flüssig.

Natürlich endet es.

Was ich bisher nicht erwähnt habe: Marilyn ist zu dem Zeitpunkt glücklich verheiratet und Colin hat eine Romanze mit Lucy, welche die Kostüme macht. So steht die Liebelei zwischen Marilyn und Colin von vornherein unter einem schlechten Stern.

Mir hat der Film gefallen. Man merkt sowohl Olivier als auch Dame Sybil (Dame ist übrigens das weibliche Pendant zum geadelten Sir) an, und nimmt es ihnen auch ab, dass sie beide hochkalibrige Schauspieler sind. Allerdings kommen beide vom Theater und haben eine klassische Ausbildung genossen, während Marilyn einfach ein unglaubliches natürliches Talent besitzt. So ist die Dame auch nicht herablassend in ihrer Bewunderung und Aufmunterung von Marilyn, sondern ehrlich.

Ein anderer Aspekt ist der interessante Einblick in die Filmmacherei im England der 1950er mit ihrer Klatschpresse, Autogrammjägern, Paparazzi und Gewerkschaften.

Man mag jetzt geteilter Meinung sein, ob diese Verfilmung von Colin Clarks Memoiren der Wahrheit entspricht, ob er wirklich eine Beziehung mit einer der Ikonen des 20. Jahrhunderts hatte, aber dessen ungeachtet ist es eine gute Geschichte, die sich so problemlos ereignet haben könnte.

Titel: My Week with Marilyn

Regie: Simon Curtis

Länge: 99 Minuten

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