Sonntag, 29. Juli 2012

Josh & Imp

Kurzcomic über Eingliederungsprobleme von Superhelden

Das klingt jetzt thematisch schwer, ist es aber nicht, dafür aber recht kurz.

Josh ist ein normaler Jugendlicher, 17 Jahre, mit einem Nebenjob im Einzelhandel.

Imp ist eine unnormale Jugendliche, die hauptberuflich Schurken und Verbrecher verprügelt.

Die beiden sind in einer geheimen Beziehung, passend zur Imps Notwendigkeit einer Geheimidentität, denn wie der Name vermuten lässt, geht Imp nicht ohne Maske außer Haus. Einerseits ist Josh hin- und weg von Imp sowie dem Konzept, eine maskierte Heldin als Freundin zu haben, andererseits schränkt das die möglichen Aktivitäten doch sehr stark ein – keine öffentlichen Veranstaltungen, und immer eine Barriere zwischen den beiden.

Ich will gar nicht viel zum Inhalt sagen, denn die Inhaltsangabe einer Kurzgeschichte ist zwangsläufig schon bald so lang wie die Geschichte selbst. Daher gehe ich lieber auf die anderen Elemente ein, denn dieser sind zugleich der Fokus der Geschichte, die Gefühle.

Wie gesagt, Josh ist angetan von Imp, aber für ihn stellt die Maske ein sich immer wieder in den Vordergrund drängendes Hindernis dar. Imp wiederum begrüßt eine Beziehung mit einem mondänen, normalen Menschen, denn die Leute ihres Bekanntenzirkels sind von Beruf her ein bisschen verquer, sei es durch Mutationen oder kosmische Kräfte oder die notwendige geistige Entrückung, sich in einem auf Teufeln und Dämonen basierendem Kostüm mit Hightechwaffen gegen übermenschliche Gegner ins Feld zu stürzen.

Dabei ist die in Josh vorhandene und ihr mangelnde Normalität nicht der Grund für die Beziehung der beiden, sondern nur eine angenehme Grundlage.

Im Verlauf des Comics arbeiten die beiden durch ihre Differenzen und kommen zu einem für beide Seiten zufriedenstellendem Kompromiss, mit einer überraschenden Wendung.

An und für sich ist Josh & Imp Teil einer nie vollendeten Anthologie, die im gleichen Universum mit überschneidenden Charakteren angesiedelt war. Man merkt, dass die Gruppe um Imp ein Äquivalent zu Batman sein soll, mit wahrscheinlich ähnlichen Äquivalenten zu anderen Helden und Schurken.

Der Autor, Jon Bernhardt, war zum damaligen Zeitpunkt 18, und das zeigt sich. Die Seiten quellen fast über vor Sprechblasen, bis zum Rand mit Text gefüllt. Die Illustratorin Diana Nock hat glücklicherweise einiges retten können, so dass die Textwüste aufgebrochen und dynamischer gestaltet wurde.

Bezüglich des Sprachniveaus ist Josh & Imp recht textlastig, aber verständlich formuliert.

Alles in allem eine schnelle und niedliche Lektüre.

Titel: Josh & Imp (Link: http://www.jinxville.com/comics/)

Autor: Jon Bernhardt

Illustrator: Diana Nock

Sprache: Englisch

Status: Abgeschlossen

Seiten: ca. 30

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