Dienstag, 10. Dezember 2013

String Theory

Dr. Schtein im Vordergrund mit boshaftem Lächeln, im Hintergrund ein Flammenmeer
Der katastrophale Aufstieg zum Superschurken-Superstar

Dr. Herville Schtein ist nicht gerade vom Glück geplagt. Nach seinem Abschluss in Quantenphysik mit 19 arbeitet er seit 15 Jahren an diversen streng geheimen Regierungsprojekten in einem unterirdischen Labor. Zusammen mit seiner Mysophobie (Angst vor Krankheitserregern) und aufreibenden Art ist er nicht gerade beliebt. Und seine Augen sind Rot auf Schwarz, aber na ja, Arbeitsunfälle eben.

Delia Osgood ist die frische nach ihrem Abschluss angestellte Assistentin von Dr. Schtein – seine 15 innerhalb von 5 Jahren. Das derzeitige Projekt unter seiner Führung soll Teleportation ermöglichen, aber nach Jahren kommt Schtein nicht weiter. Dr. Langstrom, Erzrivale und in einem Konkurrenzprojekt, macht Fortschritte und biedert bei Delia an.

Sowohl aus romantischem Interesse als auch aus Prinzip kann Schtein das nicht ertragen und sabotiert Langstroms Projekt, was zu einer Explosion und mehreren Toten führt, unter ihnen sein Erzrivale Dr. Langstrom, aber auch sein Chef/Ersatzvater.

Legal für tot befunden wird Schtein in ein Gefängnis inmitten einer radioaktiven Einöde gebracht, dessen Vorsteherin Langstroms nach Rache sinnende Schwester ist…



Die Welt von String Theory ist eine interessante. Obwohl die "Gegenwart" im Jahr 2057 angesiedelt ist, verlief der kalte Krieg anders als bei uns. Die Kubakrise verlief nicht glimpflich, Chicago ist ein von Pilzen überwuchertes Ödland und übernationale Unternehmen scheinen im kapitalistischen Block mehr Macht als Regierungen zu haben.

In gewisser Weise wirkt es ein bisschen wie die Welt von Fall Out, mit den Wertvorstellungen der 1950er aber einer seltsamen und abschweifenden Zukunft.
Man kann das auch gut am Zeichenstil festmachen, der anfangs wirklich nah am Fall Out Boy angesiedelt ist, sich aber recht schnell findet und weiter entwickelt; die Hintergründe wandeln von "angedeutet" zu "opulent", die Charaktere werden noch individueller, ohne zu Überzeichnungen zu verkommen.

Dr. Schtein, einmal in Kittel und einmal in HäftlingskleidungAllgemein wird eine Menge Raum auf die Etablierung der Welt und Charaktere gelegt, so dass die Handlung für manch einen langsam vorkommen mag, mir aber gefällt das ziemlich gut, gerade weil dadurch die Charakterisierung sehr gut gelingt.Dabei scheut sich Grundy auch nicht davor, erwachsene Themen wie Drogenmissbrauch und -abhängigkeit zu thematisieren. Also nicht für Kinder geeignet, bloß weil es ein Comic ist.

Und so schauen wir zu, wie Schtein vom arroganten Wissenschaftler zu etwas anderem, böserem wandelt…



Ziemlich gut gefallen, vom Stil, von der Handlung, irgendwie von allem…

Titel: String Theory (URL: stringtheorycomic.com)

Autor: Dirk Grundy

Länge: 240 (42 Schwarz-Weiß, danach farbig)

Sprache: Englisch, Mittel, in wenigen (nahezu irrelevanten) Teilen Deutsch

Status: Laufend, eine Seite wöchentlich


Keine Kommentare: