Freitag, 6. Dezember 2013

Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele

Nahaufnahme der linken Seite von Katniss' Gesicht, im Vordergrund blutbefleckte Blätter
Gladiatorenspiele in dystopischem Regime

Es ist einige Jahrzehnte bis Jahrhunderte nach unserer Zeit und Nordamerika wurde von Kriegen und Naturkatastrophen heimgesucht. Aus dieser Welt ist Panem hervorgegangen, eine diktatorische Nation. Von Kapitol, der Hauptstadt aus, unterdrückt das Regime die Bevölkerung und beutet sie aus. Als diese aufbegehrte, wurde die Rebellion grausam niedergeschlagen und ein ganzer Distrikt ausgelöscht. Als Mahnung und Erinnerung werden nun seit 74 Jahren jedes Jahr aus jedem Distrikt ein Junge und ein Mädchen zwischen 12 und 18 ausgelost, die als Tribut alle in einer Arena Gladiatoren gleich gegeneinander kämpfen und sich gegenseitig töten müssen, denn nur der letzte Tribut gewinnt. Dies sind die Hungerspiele.

Obgleich nominell ein Tribut für die Rebellion vor einem dreiviertel Jahrhundert, geht mit dem Sieg in den Hungerspielen zugleich Vorteile in den Zuteilungen für die Distrikte einher, die bei weitem nicht autark sind sondern alle auf bestimmte Bereiche spezialisiert sind. So gibt es in manchen Distrikten auch Karrieros, die auf ihre Teilnahme in den Spielen trainieren, sei es um den Bonus oder die Ehre im Siegesfall zu erlangen.

Katniss fällt mit ihren 16 Jahren in das auslosbare Alter und lebt in Distrikt 12, dem heruntergekommensten und ärmsten Distrikt. Zusammen mit ihrer Mutter und kleinen Schwester kommt die Familie nur über die Runden dank Katniss' illegalem Jagen und Sammeln außerhalb der Distriktgrenzen, ein Vergehen auf das Tod und schlimmeres steht.

Als ihre Schwester Prim als weiblicher Tribut für den Distrikt ausgelost wird, kann Katniss das nicht zulassen und übernimmt freiwillig ihren Platz. Zusammen mit Peeta, dem gleichaltrigen Bäckerssohn, reist Katniss nach Kapitol zur Vorbereitung und Interviews sowie die anschließenden Spiele. Durch Glück, Können und Talent legen Katniss und Peeta eine beeindruckende Vorstellung im Auftakt zu den Spielen hin, doch die Spiele selbst sind etwas vollkommen anderes.

Alle Tribute starten von der gleichen Plattform aus, in deren Mitte ein übergroßes Füllhorn voll Ausrüstung und Nahrung liegt. Katniss ist durch ihr tägliches Jagen gut mit Pfeil und Bogen, aber wird sie auch ohne überleben können?



Ein Brosche die einen goldenen, fliegenden Vogel mit Pfeil im Schnabel zeigt, der Vogel dreht sich halb um
Ich gebe zu die englische Version, The Hunger Games, gelesen zu haben statt der deutschen, aber spontan fällt mir auf, dass es keine schwierig zu übersetzenden Passagen oder Referenzen gibt, so dass es ich für die deutschen Begriffe Wikipedia als Quelle genommen habe.

Problemlos lassen sich Parallelen zwischen den Tributen und dem japanischen Battle Royal ziehen, denn bei beiden kämpfen Jugendliche gegeneinander um Leben und Tod unter massiver medialer Aufmerksamkeit und Interesse sowie Einflussnahme. Allerdings sind sie aus dem emotionalen Aspekt nicht so ohne weiteres vergleichbar, denn in Battle Royal war es eine Schulklasse, die vermutlich bereits soziale Bande geschlossen hatte, während in Tribute die Spieler sich größtenteils nicht kennen, von den Karrieros abgesehen.

Von diesem Aspekt abgesehen, zeichnet Tribute eine interessante Welt auf. Der Autorin Suzanne Collins wurde im Schreiben klar, dass das geplante Finale der Spiele eine Reaktion innerhalb der Welt nach sich ziehen würde und entschied sich daher für eine Trilogie, statt von der Konzeption her die Geschichte darauf auszulegen.

Es gibt auch einen romantischen Plot zwischen Katniss und Peeta, der aber sehr gut in das Konzept der Hungerspiele eingebunden wurde, weshalb ich darauf nicht weiter eingegangen bin.

Das Englisch ist übrigens gut lesbar und ohne großschweifige Konstruktionen oder Konzepte, so dass bei Interesse oder zum Lernen sich die Originalversion anbietet.



Interessante Welt, aber größtenteils vorhersehbar

Titel: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele (Original: The Hunger Games)

Autor: Suzanne Collins

Länge: 414 Seiten (Original: 374 Seiten)

Sprache: Deutsch, Englisch (Einfach bis Mittel)

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