Dienstag, 12. November 2013

Warm Bodies

Zombie-Romanze

R. ist ein Zombie. Apropos, es gibt Zombies, die Welt — oder zumindest der relevante Teil, die USA — wurde von ihnen überrannt und mit der Ausnahme von einigen gesicherten Festungen hat niemand überlebt.

R. ist aber, mehr oder weniger, sich seiner selbst bewusst und nicht bloß er, sondern Zombies generell. Sie gehen teilweise den Tätigkeiten ihres früheren Lebens nach, wenn auch bloß als fahle Imitation. Die zombifizierte Kassiererin zieht beispielsweise alles mögliche über den (stromlosen) Scanner an der Supermarktkasse, so in der Richtung.

Und obgleich R. quasi Freunde hat, kann er sich mit ihnen bloß über Grunzen und Schmatzen verständigen, also nicht wirklich. Seine inneren Monologe sind allerdings weitaus wortgewandter und ausschweifender als die Produkte seiner Stimmbänder…

Als R. in einer Gruppe Überlebender ein Mädel erspäht ist es um ihn geschehen, auf zweierlei Weise: 1. Er ist verliebt, 2. Er wird von ihrem Freund erschossen. Zu R.'s Glück (oder Unglück) ist er ein Zombie und kümmert das also nicht wirklich. Vergnüglich macht er sich an das Hirn seines versuchten Wiedermörders und lebt dabei ein paar von dessen Erinnerungen nach.

Als R. wieder mehr bei Sinnen ist, hat Julie, das Mädel, noch nicht fliehen können und durch Grunzen und Gestikulieren macht er ihr verständlich, dass sie einen Zombie imitierend ihm folgen soll. Von innerer Panik aufgewühlt folgt Julie R. bis zu dessen Heim, wo er sie versteckt und versorgt.

Stück für Stück erwärmt sich Julie für ihren Zombieretter, aber nichts ist so einfach, wie es scheint.

Selbstverständlich gibt es die obligatorischen Schwierigkeiten: Er ist ein Zombie, sie ist ein Mensch; Ihr Vater ist der Chef der lokalen Überlebendenenklave, und da sind noch die Superzombies…



Die Verfilmung von Isaac Marions Mein fahler Freund.

Eine interessante und kitschige Idee: Zombietum wird durch Gefühle geheilt. Ein niedlicher, und durch das Thema aber auch etwa ekliger Film, der im wesentlichen dem Verlauf typischer Romantikkomödien folgt.

Titel: Warm Bodies

Regie: Jonathan Levine

Länge: 97 Minuten

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