Dienstag, 26. November 2013

Planetes

Astronaut Hachimaki reaches for a floating screw while he is tethered to a nearby spaceship; the Earth fills the background
Müllsammler im Weltraum

Hachimaki ist der Außenbordspezialist der Toybox, dem Raumschiff der Abteilung Debris (Weltraummüll), und sein Arbeitsplatz ist der nahe Weltraum im Erde-Mond-System. Zusammen mit seinem Kapitän Fee, Spezialist Yuri und den Kollegen auf der Raumstation ISPV-7 ist ihre Aufgabe die Reinigung des Weltraumorbits von Debris, sogenanntem Weltraummüll. Obgleich dies schon lange nötig war, rückte erst durch einen tragischen Unfall einige Jahre vor der Serie die Problematik in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und es wurden Maßnahmen getroffen.

Da die Weltraummüllsammlung und -entsorgung aber mit wenig bis keinem Profit verbunden ist, stattet Technora, die eigentliche Firma, die Abteilung nur mit dem nötigsten aus, weshalb sie auch abfällig den Namen "Sektion Halb" trägt.

Tachibana, zufälligerweise ebenso wie Hachimaki Japaner, stößt frisch zur Sektion Debris hinzu und ihr Idealismus und ihre Vorstellungen von Moral und richtigem wie falschem Verhalten kollidieren direkt mit denen von dem nur wenige Jahre älteren Hachimaki. Sein Traum, ein eigenes Raumschiff zu haben, scheint in immer weitere Ferne zu rücken, während Hachis bester Freund Cheng-Chin als Pilot auf der Karriereleiter immer weiter steigt und bald Passagierschiffe fliegen darf.

Zugleich gibt es einen im Hintergrund schwelenden, politischen Konflikt um die Erschließung des Weltraums. Die verschiedenen weltraumtüchtigen Nationen sind in einer internationalen Vereinigung, ähnlich den Vereinten Nationen, und schöpfen die Profite ab, während die Staaten und Völker, auf deren Rücken das Weltraumrennen ausgetragen wurde, leer ausgehen bzw. von den reichen Staaten mit Waffen für die diversen Konflikte beliefert werden.

Dem entgegen stellen sich verschiedene terroristische Organisationen, allen voran die Weltraumbefreiungsfront, die durch ihre Bombenanschläge Angst und Schrecken verbreitet. Die Weltraumnationen andererseits bauen gemeinsam ein Raumschiff zur Erkundung und wirtschaftlichen Erschließung des Jupiter.



Planetes, sowohl der Manga als auch Anime, bauen eine glaubwürdige Vision der nahen Zukunft auf, in der es nach wie vor Konflikte gibt, aber auch Hoffnung.

Hachimaki und Tanabe sind die beiden Hauptcharaktere, aber obgleich beide Japaner sind, ist die Welt, oder zumindest die Firma bzw. Organisation, internationaler. Man sieht stets Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen, seien es Europäer, Asiaten, Afrikaner oder Nord- bzw. Südamerikaner. Zugleich wird die Diskrepanz zwischen den technologisch hochgerüsteten Nationen, unabhängig vom Erdteil, und den Schwellen- und Entwicklungsländern thematisiert.

Dabei ist wissenschaftlich quasi nichts zu bemängeln und Anmerkungspunkte sind gegebenenfalls dem Medium geschuldet. Es ist nun Mal etabliert, dass bei Astronauten das Gesicht gezeigt wird, obgleich das im Weltraum den Astronaut blenden und verbrennen würde. Dieses Problem wird zum Beispiel von Makoto Yukimura durch Kameras in den Helmen angesprochen, die an sich permanent sichtgeschlossen und mit Tasten für eine Bedienung versehen sind.

Die Charaktere sind alle sehr gut als eigenständige Persönlichkeiten etabliert, auch jenseits der Sektion Debris. Beim Anime muss ich sagen, dass mir manche Stimmen in der deutschen Synchronisation gegen den Strich und zu… archetypisch gewählt klingen, Claire zum Beispiel wird nicht nur aufreibend dargestellt, sondern klingt auch dementsprechend.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass sowohl der Manga als auch Anime definitiv konsumierenswert sind, denn es gibt viele Handlungsbögen, von denen seltsamerweise keiner irgendwie zu kurz kommt.



Titel: Planetes

Autor: Makoto Yukimura

Länge Manga: 5 Bände
Länge Anime: 26 Folgen zu je 24 Minuten

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