Montag, 3. September 2012

ParaNorman

Geisterflüsternder Außenseiter überwindet seinen Schatten


Der junge Norman ist relativ normal. Er geht zur Schule, ist 11 Jahre alt, und unterhält sich auch öfters Mal mit seiner Oma.

Das Unnormale daran: Die Oma ist tot.

Und sie ist nicht die einzige grüne Geistesgestalt, die Norman sieht und mit der er sprechen kann, nein, da sind noch mehr: Der ehemalige Briefträger, der halbierte Hund von einem Freund, und noch ein paar andere Geister in der Stadt.

Da er über diese Fähigkeit nicht lügt, wird er in der Schule ausgegrenzt, geschnitten und gehänselt, insbesondere von Alvin, dem Schulschläger. Bloß Neil, ein übergewichtiger Junge mit allerhand Kränkeleien und daher in ähnlicher Position, macht sich nicht über Normans Fähigkeit lustig, sondern findet sie sogar recht cool.

In der Stadt wird mittlerweile das 300. Jubiläum der Hexenprozesse vorbereitet, und die Schule wird dafür mit einem Theaterstück die damalige Geschichte nacherzählen. Während dieses Stücks hat Norman eine Vision und macht sich dabei zum Affen, zum Leidwesen seines Vaters (sprich: Hausarrest).

Laut der Vision wird die Hexe von vor 300 Jahren wieder erscheinen, und mit ihr die sieben Ankläger, Zeugen und Richter, die sie damals verdammt haben, als lebende Tote aus ihren Gräbern wieder auferstehen.

Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, liegt in einem Buch, dass der lokale Stadtirre in seinen toten, kalten Händen festhält. Woher Norman von dieser Rettungsmethode weiß? Der Geist des Stadtirren hat es ihm gesagt. Auf dem Klo. In Poltergeistmanier. In Anwesenheit von Alvin, dem Schläger.

Also macht sich Norman daran, trotz der Hänseleien und vermutlichen Undankbarkeit der Stadt, genau diese zu retten.

Natürlich tauchen auch die Zombies auf, es gibt Wendungen und Wandlungen, aber diese sind gut ausgeführt.

Der Film selbst ist in Stop-Motion-Technik gedreht und mit 3D versehen, auch wenn ich davon nicht viel mitbekommen habe (ergo: auch ohne verlustfrei schaubar). Die Mimik der Charaktere ist sehr variabel und bei weitem nicht auf die übliche Anzahl an Gesichtsausdrücken begrenzt, was den Figuren eine menschlichere und fließendere Note verleiht.

Interessanterweise habe ich mich im Endakt vom Film an Limbo erinnert gefühlt, wahrscheinlich durch die Horror- und Designelemente. Kommen wir also zum Genre. ParaNorman fällt am ehesten in die Kategorien Horror, durch viele Elemente aus Gruselfilmen, sowie Komödie, aufgrund des allgemeinen Designs der Welt und der Dialoge der Charaktere.

Am ehesten könnte man ihn also als Horrorfilm für Kinder beschreiben, denen vielleicht etwas von der Angst genommen werden soll. Ich meine, mit einer Leiche um ein Buch zu ringen, kann schon in Witzigkeit ausarten.

Titel: ParaNorman

Regisseur: Sam Fell, Chris Butler

Länge: 92 Minuten

Interessante Alternativen: Coraline, Nightmare before Christmas

PS: Das schelmhafte Schmunzeln kommt im Film nicht oft vor und beschreibt Norman's Charakter nicht gut.

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