Samstag, 18. August 2012

Lachsfischen im Jemen

Romantikkomödie mit schönen Bildern und etwas falscher Vorschau

Harriet Chetwode-Talbot arbeitet für eine Finanzagentur und einer ihrer Kunden ist ein Scheich mit dem extravaganten Wunsch, im Jemen Lachse einzuführen. Ihre Anfrage schmettert Dr. Alfred Jones, seinerseits im britischen Fischereiministerium, natürlich als grundsätzlich unmöglich ab.

Wären da bloß nicht die Auslandseinsätze, die schlechtes Licht auf den Premierminister werfen, und so kommt von der Pressesprecherin die eindringliche Anweisung, doch das ganze noch Mal ob seiner Machbarkeit überdenken.

Dr. Jones setzt sich also (mit verdoppelter Bezahlung) mit Ms. Chetwode-Talbot in Verbindung und beginnt dieses, von ihm immer wieder hervorgehoben wahnwitzige, Unternehmen in die Tat umzusetzen. Die überschlagenen und teilweise aus der Luft gegriffenen Forderungen (40 Millionen, nein, 45, nein, besser noch 50 Millionen Dollar… Pfund!) werden erfüllt.

Währenddessen kriselt es privat bei den beiden.

Denn (Al)Fred ist ein absoluter Vorzeigebrite. Korrekt, höflich, und vor allem eins: langweilig. Er hat früh geheiratet und aus der Ehe ist seit langem die Luft raus, sie scheint nur noch Routine zu sein.

Harriet hat vor kurzem eine Beziehung mit einem Soldaten der Spezialkräfte begonnen, bis er plötzlich zu einem Einsatz einberufen wird, um nicht lange danach verschollen zu gehen. So steht sie mit einem Bein bei ihrem verschollenen Freund, mit dem anderen bei dem charmanten, aber ungelenken Fred.

Lachsfischen ist ein guter Film, der handwerklich und schauspielerisch wirklich gut gelungen ist. Der Humor ist eine angenehme Mischung aus trocken und heiter, die Kamera zeigt die Schönheit der jemenitischen und britischen Landschaft, ohne in ihr verloren zu gehen. Einzig das Ende fand ich etwas enttäuschend, doch was will man machen.

Es gibt verschiedene untergründige Themenstränge, wie Glauben und Medienkritik, diese drängen sich aber nicht auf, sondern unterstreichen und füllen die Handlung mit Tiefe und Hintergrund.

Um noch ein Wort darauf zu verlieren, die Vorschau auf Lachsfischen im Jemen ist insofern fies, als dass dort einfach mal nur ein Wort weggeschnitten und dadurch der eine Satz vollkommen umgedreht wird. Welches Wort und an welcher Stelle sage ich aber nicht :P

Alles in allem eine durchgehend gelungene Kombination aus Romantik und Komödie, ohne eines dem anderen vorzuziehen. Wirklich sehr gut, ehrlich gesagt.

Titel: Lachsfischen im Jemen

Regie: Lasse Hallström

Länge: 108 Minuten

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