Freitag, 15. Juni 2012

Men in Black 3

14 Jahre nach dem ersten Teil kam jetzt der dritte in die Kinos, in welchem J eine Zeitreise unternimmt, nachdem K aus der Zeit getilgt wurde.

Für diejenigen, welche Men in Black nicht kennen: Es gibt eine streng geheime Regierungsbehörde, welche sich mit der Einreise, dem Aufenthalt, der Tarnung und Integration sowie der Abreise von Aliens beschäftigt, die sogenannten Men in Black. Die Erde ist quasi eine Art Weltraumschweiz. Touristen sind willkommen, aber Krieg bleibt draußen, und darum kümmern sich die MiB.

Im ersten Film wurde Will Smith als Agent J rekrutiert und von Tommy Lee Jones – Agent K – in das Prozedere und den Ablauf des ganzen Geheimdienstapparates eingewiesen, während sie sich gleichzeitig auf die Suche nach der Schabe machten. Letztere suchte auf der Erde nach einer bestimmten Energiequelle, die von ihren Erschaffern geschützt wurde. Sie würden die Erde leider lieber vernichtet sehen als die Energiequelle der Schabe zu überlassen.

Alle Erkennungsmerkmale wurden hier vorgestellt: der MiB, die technischen Spielereien (Gedächtnislöscher, auch bekannt als Blitzdings, Weltraumwummen, ...), die Dynamik zwischen J und K, die Charaktere.

Der zweite Teil ist mir nicht so gut im Gedächtnis haften geblieben, aber K wird nach fünf Jahren aus dem Ruhestand geholt, weil er als einziger der bösen Serleena bei ihrer Suche nach einem wortwörtlich machtvollen Zepter zuvorkommen kann, welches er vor 25 Jahren selbst versteckt hat. Das Problem: Vorm Ruhestand wird einem Agenten das Gedächtnis gelöscht, und es gibt keinen Entlöscher. So müssen sich die beiden in scheinbar verkehrten Rollen – J als alter Hase, K als Neuling – beeilen, damit sie Serleena ein Schnippchen schlagen können.

Leider hatte der zweite Teil nicht so gut mithalten können, aber das Problem mit Nachfolgefilmen ist endemisch. Besonders negativ haften geblieben ist mir da die Lord-of-the-Dance-Nummer des MiB-Direktors.

Im dritten Teil nun ist einiges anders. So beginnt der Film mit einem Gefängnisausbruch auf dem Mond und schwenkt dann über zur Trauerrede K's über den stepptanzenden Direktor. Dessen Nachfolgerin schien früher etwas mit K gehabt zu haben, was sich ein bisschen mit den Informationen aus dem ersten Teil beißt. Kontinuität, Leute. Wichtig!

Wie dem auch sei, J und K sind bald auf der Suche nach dem Ausbrecher, da dieser sich munter durch die Gegend meuchelt. Zum Glück sind sie vorbereitet, denn der Ausbrecher Boris hat noch ein Hühnchen mit K zu rupfen, der ihn '69 ins Gefängnis geworfen hatte.

Wäre da nicht die kleine Tatsache, dass nach einem Kopfschmerzanfall J mit einmal keinen Partner K mehr hat, ja nie gehabt hatte. Trotz den verwunderten Blicken seiner Kollegen glaubt ihm die Direktorin, denn sie kannte einen Agent K. Er starb vor über 40 Jahren im Dienst.

Hm. Seltsam.

Anscheinend gab es eine Zeitreise, in deren Konsequenz K aus der Zeitlinie getilgt wurde, und J bleibt nichts anderes übrig als Boris in die Vergangenheit zu folgen. Nicht (nur) wegen K, sondern auch wegen der Flotte Weltenfresser, die an sich seit einigen Jahrzehnten ausgestorben sind und sich gerade daran gemacht haben, die Erde wegzufuttern.

Obwohl der Film einige witzige Stellen hat, leidet er an der gleichen Sequelitis wie der zweite Teil, auch wenn nicht ganz so ausgeprägt. Dies ist sicherlich der veränderten Dynamik zwischen J und K, also dem jungen K, geschuldet. Viele der Eigenarten sind bereits bei der jungen Version vorhanden, wie der trockene, mimikfreie Humor, ohne jedoch den gleichen immerernsten Charakter zu haben, und so fragt man (und J) wie sich dieser leicht joviale K in den Griesgram verwandeln konnte, was in den Jahren vorgefallen ist, dass diese Wandlung erklären könnte.

Ich habe den Film in 3D gesehen, aber anscheinend wurde das 3D nur draufgeklatscht, wenn man von den Effekten absieht, anstatt in 3D gedreht. Schade eigentlich.

Vom Soundtrack fiel mir nur das zaghaft verwendete Titelthema auf und der erste Song vom Abspann, Back in Time von Pitbull, auf. Man hätte das Thema aber ruhig präsenter einbinden können, während Back in Time eine Dubstep-Bridge (?) hat – zumindest hört es sich so an.

Alles in allem ist dieser Teil besser als der zweite und immer noch schlechter als der erste. Nett, aber nicht toll.

Titel: Men in Black 3

Regisseur: Barry Sonnenfeld

Länge: 106 Minuten

Im Nachhinein fällt mir gerade auf, der griesgrämige K hatte in den Filmen mehr Liebschaften als der großmäulige J... interessant.

PS: Heimlicher Star: Griffin.

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