Sonntag, 9. Juli 2017

The First Exoplanet

The First Exoplanet – Cover
Wir finden Außerirdische, und sie mögen uns nicht.

Ich hatte schon nicht hohe Erwartungen an dieses Buch, und dann wurde ich auch noch enttäuscht.

Sedgwick beschreibt eine Welt, ca 2060, in welcher die USA, das UK, die EU, und einige andere Staaten jahrzehntelange in einem zweiten kalten Krieg verwickelt waren, der jetzt im Auftauen begriffen ist. Der Gegner dieser sogenannten Westlichen Globalen Allianz (WGA) war Russland, welches sich einige seiner alten Sowjetrepubliken einverleibt hatte. China war zwar auch auf dem Brett, spielte aber eine entweder untergeordnete, neutralere, oder irrelevante Rolle, der Autor geht darauf nicht ein.

Die WGA hat mehr oder weniger die Weltraumhoheit, unter Duldung Russlands und China. Sie sind führend in den meisten Technologiefeldern, mit gewissen Ausnahmen, in denen Russland und China besser sind.

In diesem Klima wird ein Exoplanet gefunden, der aller Wahrscheinlichkeit nicht nur Leben sondern vermutlich sogar intelligentes Leben hat. Relativ schnell kommt es zu einer Übereinkunft, dank derer die in Kinderschuhen befindliche Überlichttechnologie in eine Sonde gesteckt wird, welche den Exoplaneten auskundschaften und mögliche Außerirdische kontaktieren soll.

Wie nicht anders zu erwarten kommt es anders als man denkt und die Sonde geht nach einer ersten Nachricht nach Hause verloren, mitsamt Überlichtantrieb. Es wird eine Bergungsmission gestartet, welche auch eher schlecht als recht läuft und ehe man sich versieht weiß die Menschheit mit absoluter Sicherheit, dass wir nicht mehr alleine im Universum sind, und dass unsere Nachbarn Groll gegen uns hegen.

Tja, soweit dazu.

Ich konnte mich leider nicht mit den Charakteren identifizieren. Das mag an der Menge liegen. Oder vielleicht war es die plumpe Art und Weise, mit der die persönlichen Hintergrunde mir einfach in den Schoß geworfen wurden. Es kann auch die Holzhammermethode gewesen sein, mit der die ideologischen Gegenspieler charakterisiert wurden.
Es hat mir auf jeden Fall nicht gefallen.

Sedgwick vergnügte sich zudem noch mit einem Detailreichtum, der für die Bedeutung der Erzählung  überproportioniert war. Um es genauer auszudrücken erweckte das Buch den Eindruck es hätte sich aus der Werkzeugkiste von Militärischer Science-Fiction bedient. Bitte versteht das nicht falsch, mir gefiel Scalzi’s Old Man’s War, bloß Sedgwick ist offensichtlich kein Scalzi. Es war einfach… irgendwie linkisch ausgeführt. Überbordende Details und Bezeichnungen in Waffen und Munition.

Zudem bestand zu wenig Kontinuität in Charakteren. So haben die Astronomen, die den Planeten gefunden haben, nach dem ersten Viertel des Buches bestenfalls noch Gastauftritte.



Ich habe selten in einem Buch so viele Seiten überblättert, weil es einfach nicht fesselnd oder interessant war.

Titel: The Last Exoplanet

Autor: T. J. Sedgwick

Sprache: Englisch (einige britische Eigenheiten)

Länge: 552 Seiten (Amazon-Zählung), 123k Wörter

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