Sonntag, 6. April 2014

Saruman of many Devices

Der Herr der Ringe trifft Industrialisierung

Saruman war während des Herrn der Ringe der Einzige, der Innovation betrieb, sei es Sprengpulver oder die Erschaffung der Uruks, Der Rest von Mittelerde befand sich die letzten zwei, drei tausend Jahre in einer mittelalterlichen Stasis mit unveränderten Reiterheeren, Bogenschützen und Infanteristen.

Unglücklicherweise wurde Saruman durch den Palantír verdorben – im Prinzip eine Kristallkugel, mit der man die verschiedenen Teile der Welt beobachten und mit anderen Palantíri kommunizieren kann – denn Sauron umgarnte ihn mit seinem eigenen Palantír.

Aber diese Geschichte ist nicht die vom Herrn der Ringe. In Saruman of many Devices bekommt der Palantír einen Sprung und wird somit auf eine andere Frequenz geeicht, eine an deren anderem Ende sich ein Computer befindet, dessen Aufgabe das Erheben von Zivilisation ist. Doch bevor sich die Menschheit ihre Talente verwirklichen kann, muss sie erst die Gefahr von Sauron überstehen.

In diesem Sinne beginnt Saruman sein Herr und seine Uruks anders aufzubauen, als es im Herrn der Ringe geschah; er treibt die Industrialisierung und Erforschung von Methoden zur Ermächtigung seiner Uruk; er erfindet und implementiert Gewehre, Pistolen, Haubitzen und Lokomotiven; er treibt die Zucht und Domestikation von Nutztieren voran, alles mit einem Ziel: Sauron niederzuringen.

Dabei weiß Saruman durchaus, dass er aus Isengard heraus nicht allein Sauron besiegen kann und so sieht er seine strategische Rolle eher in der Unterstützung der bestehenden Nationen, im Schlichten und Beenden von Streitigkeiten, um Sauron eine geeinte Front entgegenstellen zu können.

Die Charaktere sind meist die informellen ersten zehn Uruks von Saruman und der Zauberer selbst, aber auch Nebencharaktere aus den verschiedenen Armeeverbänden von Mittelerde kommen zum Erzählzuge.

Der Fokus liegt dabei auf den militärischen, strategischen und taktischen Erwägungen und Handlungen, während die bekannten Geschehnisse aus der Vorlage an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Die Schlachten verlaufen anders, allein schon weil die verwendeten Gewehre jenseits der Bogenreichweite der üblichen Heere verlässlich treffen können.

Sprachlich ist Many Devices sehr gut mit kaum einem Fehler zu finden und häufig genug angemessenen Fachbegriffen und zeitgemäßen Verwendungen (beispielsweise Zinnen und Zinnenfenster in der Brustwehr von Burgen), sowie einer dem Fantasygenre entsprechenden Grammatik.



Mir hat die Geschichte gefallen, aber ich scheine eine Schwäche für militärische Geschichten zu haben.

Titel: Saruman of many Devices (Übersetzt: Saruman der vielen Apparate)

Autor: Saphroneth

Länge: 550 Seiten, 100k Wörter

Sprache: Englisch, durch Fachbegriffe Mittel-Schwer

Status: Laufend, sporadische Updates (ca. alle paar Monate)

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