Montag, 19. August 2013

Overlady

Jähzorniges Mädchen will (heimlich guter) böser Herrscher werden

Ein paar Worte vorab: Overlady ist wie XSGCOM ein Crossover, aber von anderen fiktiven Universen, nämlich Overlord und Zero no Tsukaima.

Overlord ist ein Videospiel, in dem man den namensgebenden Overlord steuert, der über Schergen (Minions) herrscht und diese pikmin-artig Aufgaben erledigen lässt, wie zum Beispiel Dörfer überfallen oder Helden bekämpfen. Das Spiel ist voller schwarzem Humor und nimmt sich nicht zu ernst.

Zero no Tsukaima (dt. "Begleiter von Zero") ist eine Light Novel- und Animereihe in einer stark europäisch angehauchten Fantasywelt. Viele Länder sind offensichtliche Analoga zu europäischen Ländern, es gibt Adel und Fußvolk, aber anstatt Mittelalter ist die technologische Epoche eher grob dem 18. Jahrhundert zuzuordnen.

Witzigerweise habe ich keins von beiden je in den Fingern gehabt und bin bloß mit dem gröbsten Vorwissen an die Fanfic rangegangen.



Louise Françoise le Blanc de la Vallière ist die jüngste Tochter einer bekannten adligen Familie und besucht die Tristain Academy of Magic. Aufgrund ihres mehr als moderaten magischen Talents wird sie von ihren Mitschülern allerdings nur Zero Louise gerufen. Ihre letzte Chance, die Beschwörung eines Begleiters (etwa wie Katzen für Hexen), schlägt fehl und sie beschwört nichts. Wütend und zu Tode beschämt flieht sie und will ein neues anfangen, den Fußstapfen ihrer Mutter folgen und eine weltberühmte Abenteurerin und Heldin werden und… sie findet einstweilig Zuflucht vor dem Wetter in einer Höhle und schläft ein…

…um vor Schrecken zu realisieren, dass sie nicht alleine ist. Ein Vampir greift an, den sie schnell mit ihrer Magie erledigt, denn Lousie kann Magie wirken, aber ausschließlich Explosionen. Als ein Gefangener des Vampirs, Gnarl, auf sich aufmerksam macht, befreit sie ihn. Und Gnarl ist keine Augenweide, nach 80 Jahren in einem Käfig an der Decke sollte man das auch nicht erwarten.

Die koboldartige Kreatur bezeichnet sich selbst als Minion, als Schergen, und sie werden Lousie fortan dienen bei ihrem offensichtlichen Ziel: Weltherrschaft. Anscheinend ist Lousie kompatibel und beherbergt große Böse Energien, die sie zur Meisterin über die Minions machen. Ihr zur Seite: Ein aufmüpfiger und viel zu kluger nicht-Kobold, einige nicht ganz so aufmüpfige aber dafür umso dümmere nicht-Kobolde und ein Turm der mehr kaputt als heile ist.

Schnell wird Louise klar, dass sie ganz schön in die Bredouille geraten ist und ihre einzige Hoffnung in guter Miene zum bösen Spiel besteht. Der Plan: Soviel lernen wie sie kann, ihre Bösen Taten so gestalten, dass sie insgeheim Gutes tun, und sich allgemein so Verhalten, dass ihre Eltern im nachhinein stolz auf sie sein können.

Und so beginnt sie die Goblins der umliegenden Gegenden zu jagen, einzufangen und zu Minions zu konvertieren, denn damit entfernt sie ja die Bedrohung, welche die Goblins für die Dörfer darstellten. Aber wie es so schön heißt: Der Pfad zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.



Louise ist eine 1A Tsundere. Tsundere fragt ihr? Nun, damit bezeichnet man einen bestimmten Charaktertyp. Ein Tsundere ist oft im Bezug auf bestimmte Person, aber oft genug auch generell, in zwei Modi anzutreffen: Zornig oder Zart. Nie beides. Und kaum Zwischenstufen. Helga Pataki aus Hey Arnold! ist zum Beispiel eine Tsundere deren Standard Zornig (Tsun) ist. Lois, die Mutter aus Malcom Mittendrin, fällt beispielsweise auch da rein. Und bei Characteren, bei denen die Zarte (Dere) Seite im Vordergrund steht (Ted aus How I Met Your Mother, Katara aus Avatar), kommt oft genug der Zorn durch.

Auf jeden Fall ist Louise sehr jähzornig und hat Spaß an Zerstörung, auch wenn ihre Erziehung sie immer einen Begründung für diese suchen lässt. Glücklicherweise sind die Minions tolpatschig und Tritte als akzeptable Strafen beim Bösen gern gesehen.

Es werden recht bald Charaktere eingeführt, mit denen Louise interagieren kann, und das sind nicht nur die teilweise individualisierten Minions jenseits von Gnarl, sondern beispielsweise Louise kränkliche Schwester oder ihre halbdämonische Rüstungsschmiedin Jessica.

Der Autor EarthScorpion vergisst dabei aber nicht Louise ehemalige Klassenkameraden und damit für Fans von Zero no Tsukaima bekannten Charaktere.

Obgleich oder weil die Welt von Tsukaima gut bekannt ist, entschied sich EarthScorpion für eine brauchbare logische Weiterführung des kanonischen Geschehens in Louise' Abwesenheit. Ihre arrangierte Gatte? Ach so traurig, dass er eine fremdes Bett bespringt. Oder besser dessen Belegerin. Ihre Eltern? Dank Louise' Tod ist die ohnehin wackelige am Zerbrechen. Und politisch? Nicht direkt, aber indirekt kommt es zu Aufständen im Nachbarland.

Interessant sind auch die Einblicke in die Subkultur des Bösen, mit eigenen Nachtklubs, verzerrtem Vokabular und magischen Technologien analog zu unserem.

Vom Englisch her ist es mittel, denke ich, aber mit einige äraangemessenen Worten wie "chemise" für eine Art Nachthemd. Ein Wörterbuch oder LEO nebenbei können also nicht schaden. Und es gibt gelegentlich Wortspiele, wo man als nicht Muttersprachler sich mitunter reindenken muss.



Recht witzig, allein schon durch Louise ständige Versuche sich vom Guten ihre Bösen Taten zu überzeugen. Von ihrem Umgang mit Kleinvolk mal ganz zu schweigen…

Titel: Overlady (URL: http://www.fanfiction.net/s/8753582/1/Overlady)

Autor: EarthScorpion

Länge: 160k+ Wörter (ca. 890 Seiten)

Sprache: Englisch (Mittel)

Status: laufend

Keine Kommentare: