Dienstag, 1. Mai 2012

The Ides of March

George Clooney for President!

Wenn ich von einem Schauspieler die Wiederholung von Ronald Reagans Karriereschritten erwarten würde, dann Clooney.

Mike Morris ist ein sympathischer Anwärter der Demokraten für die Präsidentschaft, aber im amerikanischen Wahlsystem wird innerhalb der eigenen Partei teilweise genauso scharf geschossen wie gegeneinander, und so ist Morris nicht der einzige Anwärter.

Sein Gegenspieler ist Pullman, der andere demokratische Anwärter, und die beiden werben unter den demokratischen Wählern darum, welcher von beiden nun der konkrete Kandidat auf die Präsidentschaft werden darf. Dabei werden beide Seiten tatkräftig von ihren Teams unterstützt, allen voran der talentierte und charismatische Stephen Meyers.

Stephen ist im Wahlkampfteam von Morris und wird heiß gehandelt, denn er ist jung, begabt und – leider – Idealist, denn sonst hätte ihn Pullmans Manager Duffy schon längst abgeworben. Aus naheliegenden Gründen (Verbändelung mit dem Feind), kommt es nicht wirklich zu Gesprächen zwischen den beiden Wahlkampfteams.

Doch es wird, wie gesagt, scharf geschossen, und ist der Anfang noch eine Betrachtung in Idealismus mit leichtem Witz, so wird bald klar, dass Idealisten wie Morris und Meyers nicht eine so reine Weste haben, wie es den Anschein hat.

Da wäre zum Beispiel die Affäre des Kandidaten mit einer Praktikantin (klingt vertraut), oder die dreckigen Methoden, mit denen Meyers vom gegnerischen Team abgeschossen wird. Dieser will das nicht auf sich sitzen lassen, also macht er sich daran, seinen alten Posten wiederzuerlangen und lässt dabei seinen Idealismus auf der Strecke.

Ides of March ist gewissermaßen eine Reifegeschichte, in welcher der jungenhafte und naive Meyers in den Schlamm der Hinterhofpolitik getunkt wird, bloß um dann auch noch das Zeug herunterwürgen zu müssen. Die Verborrtheit von ihm trägt dazu ihr übriges bei, so dass der Film leicht witzig beginnt, doch relativ schnell seine eigentliche Tiefe zeigt.

So bleibt nur zu sagen, Der Film ist gut, aber nicht leichte Kost. Und ein bisschen Vorwissen über das amerikanische Wahlsystem würde zudem helfen. (Wahlmänner, ...)

Titel: The Ides of March – Tage des Verrats

Regisseur: George Clooney

Länge: 1:41 Stunden

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