Freitag, 28. Juni 2013

Man of Steel

Ein bisschen realistischerer Superman

Die Meisten kennen Superman, aber für die Unwissenden… Krypton ist dem Untergang geweiht und der Regierungsrat sieht das nicht ein. Jor-El redet immer wieder auf sie ein, bis selbst General Zod einen Putsch anzettelt, um den drohenden Untergang des Planeten zu verhindern.

Doch es ist zuspät, und in einem letzten Akt der Hoffnung schaffen es Jor-El und seine Frau ihren einzigen Sohn Kal-El, das erste natürlich geborene und nicht für ein Schicksal und Platz in der Gesellschaft erschaffene Kind, in Sicherheit zu bringen.

Auf der Erde angekommen wird der Junge von der Familie Kent gefunden und aufgezogen. Dabei ist der Vater klar, welche Bedeutung sein Sohn Kent haben wird – der Beweis, dass wir nicht allein sind. Und die logische Konsequenz daraus ist Sorge, denn er kann sich gut vorstellen, wie die Regierung mit dem ersten Außerirdischen umgehen würde. Und so lehrt er Clark immer wieder Zurückhaltung, Kontrolle und das Bewusstsein um sein Geheimnis. Diese Lektionen helfen, als sich mitten im Unterricht seine Supersinne manifestieren.

Als Erwachsener wandert Clark durch die Welt, denn sein Bedürfnis anderen zu helfen verträgt sich nicht mit der Notwendigkeit, seine übermenschlichen Fähigkeiten geheim zu halten. Bis General Zod die Erde kontaktiert und sie auffordert, den Außerirdischen, der unter ihnen weilt, auszuliefern…



Der mit fast zweieinhalb Stunden recht lange Film ist eine bemerkenswerte Dekonstruktion und Rekonstruktion des bekannten Supermanmythos. Wir sehen wie ein Wesen mit Clarks Kräften eine Stadt in Schutt und Asche legen kann, ohne sich großartig anzustrengen, wie ein einziger Hieb von einem Menschen nicht mehr als eine rote Wolke hinterlässt. Clarks Priorität Opfer zu vermeiden ist vorhanden, aber wird sich anhand der Milliardenschäden und vermutlich zehntausender Toter im Verlaufe des Angriffs von Zod erst wirklich herauskristallisieren.

Das ist übrigens ein guter und wichtiger Punkt: Die Effekte. Selten hat man gesehen, wie ein Superheldenkampf in einer Stadt, einer Großstadt mit Wolkenkratzern, wirklich aussehen würde. Die Gebäude sind nicht spezialgehärtet oder mit einer besonders großen Belastungsmarge gebaut worden, und so stürzen oft genug Bürogebäude mit dutzenden Stockwerken ein und begraben die Belegschaft bei lebendigem Leibe.

Im Gegenzug ist der Film etwas langatmig. Durch die ausholende Erzählung des Hintergrunds von Superman, seiner Herkunft von Krypton und Kansas, wird der Film lang und die Kampfszenen sind auch nicht gerade kurz gehalten. Hinzu kommt, dass die Charaktere etwas hölzern gespielt wirkten. Im Gegenzug sind sie aber nicht so platt, wie man es von früheren Verfilmungen kennt.

Schlussendlich werden Superheldenfans wahrscheinlich auf ihre Kosten kommen, wenn sie sich auf den Film einlassen, denn es gibt durchaus viele Zugeständnisse an die Vorlage. In 3D muss man ihn aber nicht schauen, mir ist da nichts herausragendes aufgefallen.



Titel: Man of Steel

Regie: Zack Snyder

Länge: 146 Minuten

Keine Kommentare: