Montag, 24. Juni 2013

The Purge – Die Säuberung

12 Stunden Straffreiheit für 365 Tage ohne Verbrechen

Die Psychopathen klingeln.

Die "Partei der Neuen Gründungsväter" ist in den USA mit einem unerwarteten Programm an die Regierung gekommen – der Säuberung. Dies ist eine nahezu vollkommen straffreie Nacht, in welcher eine Großzahl an (Gewalt-)Verbrechen nicht nur ohne Strafe oder anschließende Strafverfolgung verübt werden dürfen, sondern dies sogar begrüßt und unterstützt wird.

Nach einigen Jahren mit national sanktionierten Säuberungen hat sich eine morbide Dynamik entwickelt. Die Vermögenden verbarrikadieren sich, die Armen… werden gejagt und abgeschlachtet.

Die Familie Sanden gehört glücklicherweise zu den Vermögenden, und in ihrer Nachbarschaft sogar zu den sehr vermögenden, denn der Familienvater verkauft die Sicherheitsanlagen, die sich und seine Familie während der Säuberung sichern. Die Gattin ist okay mit der Politik der Säuberung, der Vater hat zwar Bedenken, aber bloß stille, der junge Sohn hat… Probleme damit, auch wenn er sie nicht ausspricht, und die Tochter hat wie ihre Mutter eine ähnliche Einstellung. Hat man sich nichts zu schulden lassen kommen, muss man auch allgemein nicht um sein Leben fürchten.

Bis der Sohn auf den Überwachungsmonitoren einen Menschen fliehen und um Hilfe rufen sieht und ihn nach außer Kraft setzen der Sicherungsmaßnahmen ins Haus lässt. Die Verfolger, die ihre jährliche Säuberung an dem Mann auslassen wollen, kommen alsbald und stellen die Familie vor ein Ultimatum: Entweder, sie werfen den Mann aus dem Haus, oder die Gruppe kommt rein und holt ihn sich, mit der Familie als zusätzliche Opfer.



Vom Gefühl her kommt mir The Purge eher wie eine britische Dystopie vor, mag aber auch sein, dass ich mehr politische Dystopien aus Groß Britannien konsumiert habe.
Wie dem auch sei, ist es interessant, wenn auch unglaubwürdig.

Die Konsequenzen der Säuberung – eine Arbeitslosenquote von unter 1% – so wie die Verteilung der Mittel lassen nur wenige Interpretationen zu: Die Säuberung dient vor allem dazu, die nicht beitragenden Mitglieder der Gesellschaft, also Sozialfälle, Obdachlose und Arbeitslose, straffrei zu beseitigen. Nach einigen Jahren dieser Praxis bedeutet dies: Kaum Arbeitslose, denn diese werden jährlich getötet, weil sie nicht die Mittel für Verteidigungsmaßnahmen haben, und den Willen selbst die am schlechtesten bezahlten Jobs anzunehmen, bloß um von der Straße wegzukommen und mögliche Verteidigungsmaßnahmen zu erwerben.

Genauso verheißt die Säuberung nichts gutes für klein- und mittelständische Unternehmen, denn diese können sich kein Wachpersonal für die Säuberung leisten, um eventuellen Plünderungen vorzubeugen, im Gegensatz zu Handelsketten wie Wallmart und dergleichen.

Der Film selbst ist in der Schiene von Hausstürmungen, in denen sich die Besitzer gegen Eindringlinge wehren.



Ich fand ihn nicht besonders spannend, und von einigen Schreckmomenten abgesehen auch nicht gruselig. Im wesentlichen also… meh.

Titel: The Purge – Die Säuberung

Regie: James DeMonaco

Länge: 85 Minuten

Keine Kommentare: