Sonntag, 21. April 2013

Beasts of the Southern Wild

Wie die Welt aus sechsjährigen Augen ausschaut


Hushpuppy ist ein kleines Mädchen, vielleicht sechs Jahre, die bei ihrem alleinerziehenden Vater lebt. Sie hat ihr eigenes Haus, und wenn es Essen gibt, dann rupft ihr Daddy an einer Leine, die mit einer Glocke an Hushpuppys Haus hängt. Zusammen mit ihren Freunden leben sie im Bathtub, einem Flussdelta, und jenseits des Flusses gibt es Fabriken und Dämme. Die Menschen in den Fabriken haben nur einmal im Jahr Urlaub und Essen Fleisch, das aus Plastik kommt. Im Bathtub aber sind alle Menschen immer glücklich, und es gibt Feuerwerk und Feiern und immer zu Essen.

Bloß wenn das Wasser steigt und die Auerochsen kommen, davor fürchtet sich Hushpuppy ein bisschen.

In Wirklichkeit ist das Bathtub eine… Kommune könnte man sagen, die in einem Flussdelta lebt. In der Nähe sind Industriegebiete und ein Damm wird demnächst fertigstellt, der die halbe Region überfluten wird. Die Menschen vor Ort leben hauptsächlich von Fischerei für die Eigenversorgung, zumindest soweit es im Film klar wird.

Aber die Wirklichkeit ist es nicht, die Beasts darstellt, sondern die Realität, wie sie von Hushpuppy wahrgenommen und verstanden wird. Sie flieht vor den ihrer Fantasie entschlüpften Auerochsen, deren Inspiration ihr Unterricht war; ihr Daddy hat keine Sorgen, weil es ihr Daddy ist.

Ich weiß gar nicht, wie ich den Film noch weiter großartig beschreiben soll. Die Musik hat mir sehr gut gefallen, und er hat mich in gewisser Weise an Wo die wilden Kerle wohnen erinnert.

Sehr schöner Film, nicht nur für Kinder. Macht neugierig auf das Theateroriginal.



Titel: Beasts of the Southern Wild

Regie: Ben Zeitlin

Länge: 93 Minuten

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